Eine lernende Organisation ist beispielsweise ein Unternehmen, eine Behörde oder ein Verein, die sich für die Verbesserung des Wissensstandes aller Beteiligten einsetzen.
Wissen wird erworben, kann aber auch weitergegeben werden oder veralten. Fachleute interagieren miteinander und geben ihr Wissen an ihr berufliches Umfeld weiter. Dieses Peer-to-Peer-Lernen hat sich dank besonderer Methoden und Techniken bewährt. Die lernende Organisation bildet sich so weiter, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Diese Organisation wird auch als „intelligentes Unternehmen“ bezeichnet.
Die Merkmale
Jede Person; die an einer lernenden Organisation beteiligt ist, fungiert wie ein Puzzleteil. Sie gibt eigene Informationen weiter und ergänzt die Informationen, die andere beisteuern. Daraus ergibt sich ein partizipatives und kollaboratives Lernen mit vernetztem Denken, das die lernende Organisation auszeichnet.
Das andere wichtige Merkmal der lernenden Organisation ist ihre Dauerhaftigkeit. Um als lernende Organisation bezeichnet zu werden, muss eine Organisation ihre Bemühungen langfristig mit einer intensiven Arbeit im Team vorantreiben.
Vor- und Nachteile einer lernenden Organisation
Der erste Vorteil einer lernenden Organisation besteht darin, dass sie für eine glänzende Zukunft sorgt. Die Aussicht auf eine dauerhafte Entwicklung ist oftmals für Unternehmen die entscheidende Motivation, diese Philosophie zu übernehmen.
So bleiben ihre Dienstleistungen auf dem neuesten Stand der Technik und die Kunden sind zufrieden. Weiterhin können dank dieser kollaborativen Arbeit immer bessere Leistungen erbracht werden, die Kreativität wird unter Beweis gestellt und das Unternehmen bleibt auf dem neuesten Stand. Das System der lernenden Organisation ist auch eine Quelle der Inspiration und Ausgangspunkt für neue Ideen.
Allerdings basiert die Philosophie der lernenden Organisation auf dem Austausch. Damit der Austausch die Organisationen beflügelt, bedarf es mehrerer Teilnehmer mit unterschiedlichem Wissen über ein Thema. Diese Ko-Konstruktion verlangt von allen Beteiligten einen kritischen Geist und eine hohe Anpassungsfähigkeit. Die Grundlage dafür sind ein klar definierter Prozess und eine Vernetzung der Beteiligten.
Schließlich erfordert diese Arbeitsweise ein hohes Maß an Kreativität und Innovationsfreudigkeit. Ohne Initiativen zu ergreifen und neue Ansätze auszuprobieren ist ein Lernen tatsächlich unmöglich.
Konkretes Anwendungsbeispiel
Auf europäischer Ebene zeichnen sich Unternehmen mit einer lernenden Organisation – unabhängig von der Branche – durch eine höhere Beschäftigungsstabilität sowie eine bessere Entwicklung der Kompetenzen der Beteiligten auf. Diese beiden Elemente steigern erst recht die Anerkennung und die Produktivität.
Laut der französischen Ökonomin Salima Benhamou werden die Unternehmen aufgrund des verstärkten Einsatzes von künstlicher Intelligenz ihre Art zu lernen und zu arbeiten ändern müssen, um mit den Entwicklungen Schritt halten zu können. Der springende Punkt dieses Modells besteht darin, mit anderen zu kooperieren und zu interagieren, um tragfähige und innovative Lösungen zu finden.