Eine pädagogische Gestaltung entspricht einer Reihe von Schritten und Methoden, durch die ein Lernender ein Know-how erwirbt. Um zu lernen, müssen verschiedene Hürden überwunden werden, wie z. B. die Bewertung der Voraussetzungen, das Kennenlernen der Tools oder auch situative Übungen. Der Trainer gestaltet den Lehrplan anhand dieser Ziele, um den Lernerfolg zu gewährleisten. So ist er durch eine pädagogische Gestaltung in der Lage, die Lernmethoden, die notwendigen Aufgaben oder auch die Termine für die Beurteilungen festzulegen.
Diese Vorgehensweise kann für Qualiopi-Zertifizierungen und die Schritte im Zusammenhang mit dem CPF, dem persönlichen Weiterbildungskonto in Frankreich, nützlich sein.
Merkmale
Das erste Merkmal einer pädagogischen Gestaltung ist die Zielsetzung. Andernfalls ist es nicht möglich, eine gute Gestaltung zu erreichen. Der Lehrer muss in der Lage sein, die Grundlage der Arbeit und das angestrebte Niveau zu identifizieren. Das setzt eine gute Kenntnis der Zielgruppe voraus, hier also der Lernenden.
Außerdem sieht eine pädagogische Gestaltung verschiedene Schritte vor. Sie umfassen:
- Die Tools und ihre Bedienungsanleitung,
- Verschiedene Übungen zur Anwendung des Konzepts,
- Eine Leitlinie für den Unterricht (Tutoring, Dialektik, Fallstudie, Anregung zur Herleitung…),
- Experimentelle Workshops mit anschließender praktischer Arbeit.
Eine pädagogische Gestaltung hat eine Logik und ist ablauforientiert.
Vor- und Nachteile der pädagogischen Gestaltung
Die pädagogische Gestaltung erleichtert die Erstellung und Organisation von Bildungsmaßnahmen. Die Entwicklungen der Lernenden sind messbar und quantifizierbar. Außerdem gewährleistet dieses Tool dem Lehrer eine regelmäßige Beurteilung des Niveaus der Lernenden und eine Identifizierung ihrer Schwächen.
Außerdem kann dank der pädagogischen Gestaltung die Dauer der Bildungsmaßnahme festgelegt werden.
Der größte Nachteil besteht in der mangelnden Spontaneität. Die pädagogische Gestaltung schränkt die Möglichkeiten ein, zusätzliche Leistungen oder Improvisationen einzubauen. Das E-Learning wird hier durch einen strengen Rahmen begrenzt. Die Bildungsmaßnahme muss im Vorfeld geplant werden und sich an das von der pädagogischen Gestaltung vorgegebene Tempo halten. Wer es kreativer mag, kann diese Vorgehensweise als Nachteil ansehen.
Konkretes Anwendungsbeispiel
Ein Kochausbilder möchte seinen Auszubildenden beibringen, wie sie mit den ihnen zur Verfügung stehenden Zutaten eine Speisekarte erstellen können. Zu diesem Zweck erinnert er an die Technik der visuellen Darstellung. Die Auszubildenden lernen das Konzept kennen und selbst anzuwenden und setzen es in die Praxis um in Bezug auf:
- Die Kombination von Lebensmitteln.
- Das Design und die visuelle Gestaltung des Essens auf dem Teller.
- Die Synergie der verschiedenen Lebensmittel.
- Die Verwendung einer Mindmap.
Der Lehrer hat den Unterricht in vier Workshops unterteilt, die jeweils zwei Stunden dauern. Die pädagogische Gestaltung gibt folgende Informationen an:
- 8.00 bis 10.00 Uhr: Die Lernenden füllen die Mindmap aus und skizzieren den Teller, den sie gestalten wollen.
- 10.00 bis 12.00 Uhr: Sie erstellen das Datenblatt für das Gericht und machen ein Foto davon.
- Zum Schluss führen sie eine Selbstbeurteilung durch, die etwa 10 Minuten dauert.
- Die nächsten vier Stunden sind der praktischen Arbeit gewidmet. Die Lernenden setzen das Gericht, das sie sich ausgedacht haben, in die Tat um und wenden ihre erworbenen Kenntnisse an.
Die in Frankreich von der Académie de Metz-Nancy herausgegebene PDF-Datei ist ein gutes Beispiel für eine pädagogische Gestaltung.